Steinway an Bord – Pianos auf historischen Schiffen

Steinway an Bord – Pianos auf historischen Schiffen

Steinway an Bord – Pianos auf historischen Schiffen 1604 1098 Klavierhaus Labianca

Seit über 150 Jahren sind Luxusliner schwimmende Paläste, in denen Musik eine zentrale Rolle spielt. Steinway & Sons sorgte mit seinen Instrumenten für die Atmosphäre auf den dieser Ozeanriesen, die wir aus Hollywood-Filmen kennen. Bis heute begleiten Steinway Flügel Generationen musikalisch auf ihren Reisen.

Lassen Sie uns gemeinsam einen Ausflug in die Vergangenheit machen und mehr über Steinways auf Schiffsreisen erfahren.

Der Steinway B-211 an Board der RMS Titanic (1912)

Titanic À-la-carte-Restaurant auf Deck B
White Star Line, Public domain, via Wikimedia Commons

Eines der bekanntesten Pianos auf hoher See war der Steinway Modell B-211 auf der Titanic. Er befand sich im À-la-carte-Restaurant auf Deck B (im Bild links) und diente zur musikalischen Untermalung der luxuriösen Abende der First-Class-Passagiere.

Das À-la-carte-Restaurant auf Deck B war im opulenten Louis-Seize-Stil eingerichtet – dunkle Hölzer und goldene Akzente dominierten das Design. Aufgrund der traditionellen Vorlieben jener Zeit gilt ein schwarzes Hochglanzmodell des B-211 als wahrscheinlich. Der Pianist Theodor Ronald Brailey gehörte zu den Musikern, die an Bord spielten. Mit der Titanic selbst versank auch dieser B-211 in der Nacht des 14. April 1912 im Atlantik.

RMS Titanic – Wikipedia Eintrag


RMS Olympic (1911) – Das Schwesterschiff der Titanic

Die Olympic, das erste Schiff der berühmten White Star Line-Trilogie, besaß ebenfalls ein Steinway-Piano im Speisesaal der 1. Klasse. Da die Olympic über 24 Jahre lang in Betrieb war, wurde ihr Flügel weit länger genutzt. Es gibt Berichte, dass an Bord berühmte Pianisten Konzerte gaben, wodurch das Instrument zur kulturellen Identität des Schiffes beitrug.

Einige prominente Passagiere: Marie Curie, Charlie Chaplin, Mary Pickford, Douglas Fairbanks und Prinz Edward (damals Prince of Wales)

Die Olympic im Jahr 1911
Die Olympic 1911 in New York City – Paul Thompson, Public domain, via Wikimedia Commons

RMS Olympic – Wikipedia Eintrag


RMS Queen Mary (1936) – Ein Piano überlebt den Krieg

Die RMS Queen Mary war ein Symbol des transatlantischen Luxus. Sie war von 1936 bis 1967 für die Reederei Cunard Line im Einsatz. Neben ihrer beeindruckenden Art-déco-Ausstattung befanden sich an Bord mehrere Steinway-Flügel, darunter ein Modell D, das im Veranda Grill und den 1.-Klasse-Salons gespielt wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs diente das Schiff als Truppentransporter, doch nach Kriegsende wurde es restauriert – und mit neuen Steinway-Pianos ausgestattet. Noch heute kann man an Bord der Queen Mary, die nun als Museumsschiff in Kalifornien liegt, ein Steinway-Instrument bewundern!

Heute liegt sie als schwimmendes Hotel fest im kalifornischen Long Beach.

Cunard White Star Line, Public domain, via Wikimedia Commons

RMS Queen Mary – Wikipedia Eintrag


SS Normandie (1935) – Art-déco trifft auf Klangkunst

Speisesaal der SS Normandie
Fotograf unbekannt, Public domain, via Wikimedia Commons

Die SS Normandie war ein französisches Passagierschiff. Sie war für ihr luxuriöses Interieur bekannt und gilt als eines der elegantesten Schiffe ihrer Zeit. Die SS Normandie setzte neue Maßstäbe bei der Gestaltung von Passagierschiffen.

Im Grand Salon befand sich ein einzigartiger, im Art-déco-Stil gestalteter Steinway-Flügel. Für die Inneneinrichtung der SS Normandie hat die Rederei einige der bekanntesten zeitgenössischen Innenarchitekten gewinnen können. Der gigantische, lichthelle Speisesaal des Schiffes wurde vom Publikum gefeiert.

Das Schiff wurde 1942 bei einem Brand im Hafen von New York zerstört.

SS Normandie – Wikipedia Eintrag


Gut gesichert bei Sturm und Seegang

Geht ein Piano an Board um dort gespielt zu werden, wird es speziell gesichert um Stürmen, Seegang und Vibrationen standzuhalten.

Sicher stehen und spielbar bleiben – früher und heute

Bei historischen Schiffen verwendete man oft schwere Sockel oder eingelassene Bodenplatten, an denen der Flügel befestigt wurden. Zusätzlich wurden Seile oder Lederriemen über den geschlossenen Deckel gespannt, damit dieser bei starkem Seegang nicht aufschlägt.

Heute werden Flügel direkt am Boden verschraubt oder mit speziellen Metallklammern fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern. Zusätzliche Spannbänder sichern die Beine und den Rahmen.

In modernen Kreuzfahrtschiffen können schwimmend gelagerte Böden helfen, Erschütterungen zu minimieren. Moderne Bordklaviere können außerdem mit hydraulische Deckelbremsen ausgestattet werden, damit der Flügeldeckel nicht zuschlägt.

Anpassung an Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Die salzhaltige Seeluft kann dem Holz schaden. Deshalb werden Flügel an Bord oft mit Luftentfeuchtern geschützt. Ein kontrolliertes Klima sorgt dafür, dass das Holz nicht reißt und sich der Klang nicht verändert.

Klangvolle Geschichte auf hoher See

Steinway-Pianos haben Menschen auf Reisen der luxuriösesten Schiffe der Welt begleitet. Sie ermöglichten rauschende Feste, elegante Soireen und sind verbunden mit den Schicksalen der Schiffe und den Menschen an Bord.

Während einige dieser Instrumente mit den Schiffen untergingen, leben andere als Sammlerstücke oder restaurierte Erinnerungen weiter. Sie sind ein Teil maritimer Kulturgeschichte.

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